Sonntag, 18. Oktober 2009

Schweinegrippe

18. Oktober 2009
Immunsystem von Beamten soll nicht angeregt werden

Lastkraftwagen rollen ab Montag für die Gesundheit. 50 Millionen Dosen werden an Arztpraxen und Gesundheitsämter ausgeliefert. Ärzte warnen zwar vor dem Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline, weil er Wirkstoffe enthält, die das Immunsystem anstacheln - die Lastkraftwagen rollen aber trotzdem. Der Schweinegrippe entgegen.


Schaut man nun jedoch in den „Spiegel“, erfährt man: Dose ist nicht Dose. Es gibt 200 000 andere. Die rollen ab Montag mit Lastkraftwagen in Bundesbehörden, Ministerien und Parteizentralen. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission spricht deswegen bereits von einem Skandal. Denn Politiker und Bundesbeamte bekommen einen Impfstoff ohne lästige Nebenwirkungen für das Immunsystem wie Gelenk- und Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber und Müdigkeit.

Wieso Skandal? Was hätten wir denn von Politikern und von Bundesbeamten, denen per Schmerz bewusst wird, dass sie Gelenke und einen Kopf haben? Könnte bei einigen doch einen Schock auslösen. Und bei Beamten das Immunsystem anstacheln - wäre das wirklich ratsam? Viele sind doch heute schon dermaßen immun gegen Einfälle und Fantasie - da muss fürwahr nichts mehr verstärkt werden. Sollte auch nicht.

Auch die Bundeskanzlerin bekommt den Impfstoff ohne Wirkverstärker. Gleichfalls verständlich, denn die Nebenwirkungen der Koalitionsverhandlungen sind schon groß genug. Gestern hat der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff festgestellt, dass sich die FDP bei Finanzen und Steuern im Blindflug befindet. Sicher landen sollen die Liberalen trotzdem. Klappt auch nur mit einer der 200 000 anderen Dosen. Denn: Potenzielle Regierungspiloten mit Schüttelfrost und mit Fieber am Steuer-Knüppel könnten einen Trümmerbruch der Koalitionsverhandlungen verursachen.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Bedeutet für uns: Baustelle








Bedeutet für einen Beamten: Man kann leider nicht
alles vor sich herschieben.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Von Stock- und von Bedenkenträgern


Ideen im Papierkrieg

Mein Hund ist ein Stockträger. Sieht er einen, hat er ihn.

Viele Zeitgenossen sind Bedenkenträger. Könnte es ein Problem geben, haben sie es. Besonders bei Ideen. Hat jemand eine, wird sie erst einmal daraufhin geprüft, ob diese Idee auch in 150 Jahren noch etwas taugt.

Ist das möglich, wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Bei einem Institut. Das verlangt immer einen Vorschuss. 100 000 Euro oder so. Dann dauert´s. Zwei Jahre sind drin. Dann ist die Studie endlich fertig.

Der Bedenkenträger schaut sich das Inhaltsverzeichnis an und sucht nach den Seiten mit Unwägbarkeiten. Sind bei Ideen keine Seltenheit. Die saugt der Bedenkenträger auf wie ein Schwamm. Schon wird ihm die Verantwortung zu schwer, leicht fällt die Idee zum Opfer.

Überlebt jedoch die Idee die Machbarkeitsstudie. kommen die Formularträger. Die schaffen Aktenberge, erklimmen sie und gewinnen von oben herab so manchen Papierkrieg. Der dauert. Zwei Jahre sind drin.

Überlebt die Idee auch den Papierkrieg, kommen die Geldträger. Die wollen eine neue Machbarkeitsstudie. Die erste ist inzwischen zu alt. Geht schnell. Wir leben in Zeiten der Globalisierung. Da haben auch Chinesen oder Japaner Ideen. Das nächste Institut verlangt einen Vorschuss. 100 000 Euro oder so. Dann dauert´s. Zwei Jahre sind drin. Endlich ist die Studie fertig.

Der Bedenkenträger schaut sich das Inhaltsverzeichnis an und sucht nach den Seiten mit Unwägbarkeiten. Sind bei inzwischen über sechs Jahre alten Ideen nicht selten. Die Verantwortung kann der Bedenkenträger nicht mehr übernehmen. Nicht mehr stattfinden: Papierkrieg und die nächste Machbarkeitsstudie.

Immerhin: Mein Hund bleibt ein Stockträger. Sieht er ihn, hat er ihn.

Freitag, 9. Oktober 2009

Bedeutet für uns: Zebrastreifen








Bedeutet für einen Beamten: Dort komme ich sicher zur Kantine.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Bedeutet für uns: maximale Fahrzeughöhe









Bedeutet für einen Beamten: vorgeschriebene Aktenberghöhe